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Woburn International Moth Rallye

ms_flaeche1_180Was für den Gläubigen Lourdes, für den Athleten Olympia, für den Radler die Tour de France das ist für einen Mottenpiloten Woburn.

Jedes Jahr am dritten Wochenende im August laden Lord and Lady Tavistok auf ihren, mehrere Quadratkilometer großen, Landsitz ein. Alles was Flügel hat und den Namen DeHavilland trägt trifft sich an diesem Wochenende. Über 100 Moth Majors, Puss Moths , Jackaroos, Queen Bees, Fox Moth, Leopard Moths, Chipmunks, Moth Minors und Tiger Moths finden sich im Schlosspark ein. kueste_180Die längste Wiese wird kurzerhand zum Flugplatz umfunktioniert und ein Stahlrohrgerüst dient als Tower.

Das Abenteuer beginnt aber schon bei den Vorbereitungen. Neuneinhalb Stunden im offenen Cockpit

Rosenthal, unserem Heimatplatz. In Lauf-Lillinghof wird das Gepäck, Zelt und Schlafsäcke verstaut dann geht es weiter nach Gelnhausen bei Frankfurt. Dort haben wir uns mit Hartmut aus München verabredet.hangar_180Er ist spontan bereit Gabi, die Frau von Manfred mitzunehmen. Mit zwei Motten geht die Reise weiter nach Aachen Merzbrück. Martin, der mit seiner Motte bereits vorausgeeilt ist, lässt uns über den Flugleiter die Nachricht zukommen, dass es in Kortrejk keinen Sprit gibt. Wir entscheiden uns kurzentschlossen nach gruppe2_180Amougies in Belgien auszuweichen. Dort wurde übrigens unsere Motte fotografiert und auf Seite 7 im Fliegermagazin 1/2001 abgelichtet. In Amougies holen uns Mike und Manfred ein. Und jetzt beginnt der aufregendste Teil der Reise. Mit angelegten Schwimmwesten geht es im Dreierverband über den Kanal nach England. Für mich ist es die zweite Kanalüberquerung. sitzgr_180Profis werden bei meiner Beschreibung schmunzeln. Aber im sechzig Jahre alten Doppeldecker übers Wasser das ist schon ein erhebendes Erlebnis. Die Spannung steigt und man sollte besser nicht darüber nachdenken was passiert wenn jetzt der alte Motor stottert. Wenn man zu genau hinhört, hört man Geräusche die es gar nicht gibt und der herrliche Blick hinüber zu den Kreidefelsen von Dover wird dadurch etwas getrübt.

ms_flaeche2_180Noch einige Minuten einem Motorway nachgeflogen dann taucht links vor uns der Flugplatz Headkorn auf. Eher würde dort die ganze Nacht geschlichtet und eingeräumt bevor nur eine Motte über Nacht im Freien steht. Die Gastfreundschaft ist beispielhaft. Am nächsten Morgen, nach einer Nacht mit quälenden Ohrensausen, beginnt der letzte Teil der Anreise. Es ist ein glasklarer Tag und wir fliegen östlich an London vorbei. Bei der hervorragenden Sicht kann man bis ins Zentrum Londons blicken. Wie es sich gehört gehen wir vor der Landung noch im Verbandsflug über den Platz. Trotz Seitenwind muss die Landung exakt klappen. Am Bahnanfang stehen Urwaldgroße Bäume und wer zu weit kommt landet bei den Krokodielen die (angeblich) im See hausen.

staffel_180Am Abend lädt Lord Tavistok zum Dinner in sein Schloss ein. Smoking oder Dress im Stiel der 30er Jahre ist angesagt. Kein leichtes Unterfangen bei unserem spärlichen Gepäckraum. Und so ist es recht praktisch, dass Antje und Herbert mit der Linie

nachgeflogen sind und saubere Klamotten mitgebracht haben. Nach dem Dinner und der Festrede des Vorsitzenden des Moth Club, Stuart McKay nimmt Anne de Havilland die Ehrung verdienter Mitglieder vor. Leider müssen wir schon sehr zeitig Woburn verlassen aber der Rückweg ist weit und steckt voller Abenteuer.

Pilot: Thomas, Co: Ingrid